PRO KASSEL AIRPORT e.V. fordert CDU und Bündnis 90/Die Grünen auf, den eingeschlagenen
Wachstumspfad des Kasseler Flughafens politisch zu unterstützen und mahnt an, keine
Hemmschuhe für die weitere Entwicklung bei den Koalitionsverhandlungen zu vereinbaren.

Die Landesregierung hatte sich im vergangenen Jahr für den Erhalt des Kasseler Flughafens in der
jetzigen Form ausgesprochen. Die deutliche Steigerung der Passagierzahlen in diesem Jahr zeigt, aus
Sicht des Vereins, dass diese Entscheidung richtig war. Der Flughafen benötigt für die kommenden
Jahre eine flughafenfreundliche Politik, um den Aufschwung fortsetzen zu können. Nur durch
weiteres Wachstum im Flugverkehr wird sich das betriebswirtschaftliche Ergebnis nachhaltig
verbessern und sich die finanzielle Belastung für die öffentliche Hand reduzieren lassen.

Für die laufenden Koalitionsverhandlungen fordert PRO KASSEL AIRPORT CDU und Bündnis 90/Die
Grünen auf, sich auf Folgendes zu verständigen:

1. Finanzieller Handlungsspielraum
Die Flughafen GmbH Kassel muss für weiteres Wachstum auch Investitionen tätigen können.
Überzogene Sparvorgaben seitens des Landes stünden dem entgegen. Das Erreichen des Ziels, das
Defizit der Flughafengesellschaft zu verringern, ist durch eine Steigerung der Erträge anzustreben.
Eine feste Quote für jährliche Einsparungen ist abzulehnen.

2. Verkehrsanbindung
Um die straßenverkehrliche Anbindung des Flughafens und des Gewerbegebiets zu verbessern, ist
ein Anschluss an die A44 erforderlich. Dies ist prioritär durch Ortsumgehungen für Breuna und
Breuna-Oberlistingen zu verwirklichen, um auch die vom Verkehr belasteten Einwohner zu schützen.
Zudem sollte eine Verbindung zwischen A7 und B7/B83 geprüft werden. Eine parallele Trassierung
zur von der Deutschen Bahn geplanten „Kasseler Kurve“ könnte eine Chance für eine ortsferne und
landschaftsschonende Anbindung ermöglichen.
Perspektivisch sollte auch die Option einer Schienenanbindung des Flughafens geprüft und vom Land
gefördert werden. Für eine Verlängerung der RegioTram-Linie von Calden-Fürstenwald über das
Gewerbegebiet zum Kassel-Airport wird bereits ein Trassenkorridor freigehalten. Sobald das
Gewerbegebiet am alten Verkehrslandeplatz erschlossen ist, ist mit der Ansiedlung weiterer
Unternehmen zu rechnen. Durch eine Zunahme der Beschäftigten- und der Passagierzahlen wird
auch die Nachfrage nach einer schnellen ÖPNV-Verbindung zwischen Kassel und dem Flughafen
steigen.

3. Forschungsstandort
Der Hessische Landtag hatte bereits im Jahr 2010 den Beschluss gefasst, der die Landesregierung
aufforderte, ein Konzept zu entwickeln, wie luftfahrtaffine technologieorientierte Forschungs- und
Entwicklungseinrichtungen in Calden angesiedelt werden können. Dies sollte nunmehr umgesetzt
werden. Ein Fokus könnte beispielsweise auf die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit im Luftverkehr
gerichtet werden. Des Weiteren sollte geprüft werden, ob es bei den Luftfahrtbetrieben in Calden
einen ungedeckten Fachkräftebedarf gibt, ggf. sollte über die Einrichtung entsprechender
Studiengänge an der Universität Kassel nachgedacht werden.

4. Dezentrale Luftfahrt
Die Regionalflughäfen bieten bisher ungenutzte Kapazitäten, um einen Teil des weiter steigenden
Flugverkehrs abzuwickeln. Gleichzeitig werden die großen Drehkreuze an ihre Kapazitätsgrenzen
kommen. Eine weitere Zunahme des Flugverkehrs in den großen Ballungsräumen, wie beispielweise
das Rhein-Main-Gebiet, ist der Bevölkerung nicht zuzumuten. Die Landesregierung sollte daher für
die Dezentralisierung des Luftverkehrs eintreten.

 

Für die weitere Entwicklung des Flughafens steht die Flughafengesellschaft vor wichtigen Aufgaben:

• Anschluss des Flughafens an ein Drehkreuz im Linienflugverkehr.

Direktverbindungen zu große Metropolen für den Geschäftsreiseverkehr und den Tourismus.

• Entwicklung des Gewerbegebiets am alten Verkehrslandeplatz.

• Aufbau des Frachtverkehrs als weiteres Standbein.

Für die Umsetzung dieser Entwicklungsziele setzt sich PRO KASSEL AIRPORT ein und erwartet dabei
auch die Unterstützung der Politik und der Wirtschaft.

Pressemitteilung: Schwarz-grüne Koalitionsverhandlungen